Gründung einer Interessengemeinschaft


Am 8. Mai 1991 findet im Saal Jängi OESTERREICHER die gut besuchte
Gründungsversammlung der „Initiativ vir d’Erhaalen vun de Cockerillsgebaier zu
Esch-Uelzecht am Ellergronn“ statt. Dieser Initiative tritt auch die AMFL bei. Der
erste Verwaltungsrat der Initiativ setzt sich aus folgenden 13 Gründungsmitgliedern
zusammen: Fernand BANTZ, François BILTGEN, Heng CLEMENS, Jean GEIMER, André
HOFFMANN, Jean HUSS, Jean-Jacques JONES, Claude MICHELS, Felix MOND, Gast.
ROLLINGER, Denis SCUTO, Rudi SULIGOJ und René VANDERSTRAETEN.

Auf der konstituierenden Versammlung der „Initiativ“, am 6. Juni 1991, werden
Jean GEIMER (Präsident), Felix MOND (Vizepräsident), J. J. JONES (Sekretär) und Rudi
SULIGOJ (Kassierer) einstimmig gewählt. Der Verwaltungsrat beschließt auch, Frau Micky
BINTZ-ERPELING in den Verwaltungsrat aufzunehmen.

Am 25. Juni 1991 richtet die Abgeordnete Frau Lydia MUTSCH eine
parlamentarische Anfrage an den Umweltminister Alex BODRY. Sie will wissen wie weit die
Arbeiten der eingesetzten Arbeitsgruppe zu den Cockerillgebäuden bereits fortgeschritten
sind, ob an dem Konzept eines regionalen Bildungszentrums mit ökologischer und
kultureller Ausrichtung festgehalten werde und in welchem Zeitraum eine entsprechende
Amenagierung der Gebäude vorgesehen ist.

Im September 1991 beauftragt das Ministerium für Landesplanung und
Umweltschutz den Architekten Aly BARTHEL ein Inventar über die sich auf der Grube
Katzenberg befindlichen Gebäude mit diesbezüglichen Plänen zu erstellen.

Das Ministerium für Landesplanung und Umweltschutz beschließt eine
Arbeitsgruppe „Minière Kaazebierg“ bestehend aus Vertretern des Umweltministeriums,
des Bauten- und Kulturministeriums, der Escher Gemeindeverwaltung, der Fondation
Bassin Minier, der Biergerinitiativ Cockerill, des Südbezirks des Naturschutzes sowie des
Mouvement Écologique zu bilden. Eine erste Arbeitssitzung findet am 9. Oktober 1991,
eine zweite Sitzung am 28. Februar 1992 in der Escher Gemeinde statt.

Die „Initiativ vir d’Erhaalen vun de Cockerillsgebaier“ besetzt den Grubenstandort
symbolisch. In den folgenden Jahren werden Aufräumarbeiten und kleinere Arbeiten wie
die provisorische Abdichtung vom Dach der alten Schmiede und Instandsetzungsarbeiten
an Geländern usw. durchgeführt.

Im März 1995 richtet die Abgeordnete Frau Lydia MUTSCH eine neue
parlamentarische Anfrage an die Kulturministerin Frau HENNICOT-SCHOEPGES. Sie
möchte erfahren ob bereits konkrete Pläne für die Instandsetzung der Gebäude bestehen,wie hoch die Kosten der Instandsetzung sind, warum die Arbeiten immer verzögert werden
und wann mit dem Beginn und Ende der Renovierungsarbeiten gerechnet werden kann.

Die Kulturministerin teilt in ihrer Antwort mit, daß beschlossen wurde
Reparaturarbeiten an den Dächern der Hallen vorzunehmen. Umwelt- und
Kulturministerium würden in dieser Frage eng zusammenarbeiten.
Noch im gleichen Jahr werden die Dächer der Gebäude auf dem oberen
Zechengelände saniert.

Im Rahmen der von der Escher Gemeinde organisierten jährlichen Aktion „Mer
botzen Esch“ wird von der „Initiativ vir d’Erhaalen vun de Cockerillsgebaier“ der Entschluss
gefasst, Aufräumarbeiten am Grubenstandort Cockerill durchzuführen. Dieses Vorhaben
wird von der Firma ALLEVA Frères aus Petingen tatkräftig unterstützt, welche uns einen
Radlader kostenlos zur Verfügung stellt. Diese groß angelegte Räumaktion findet im Juni
1995 statt und dauert den ganzen Monat.

Auch in den Gebäuden wird geputzt, danach kann
man erkennen wie es früher einmal war (Beispiel: die gut erhaltene „Salle des Pendus“).
Nach dieser Aktion ist das untere Grubenareal vom Styropor befreit, die
Grubengbäude und die beiden Grubeneingänge sind frei gelegt. Die Grubeneingänge
werden zuerst provisorisch mit Holz, das uns die Escher Gemeinde zur Verfügung stellt,
verschlossen. Später werden die Holz- durch Stahltore ersetzt.
Im Sommer 1995 wird ein fehlendes Geländer durch den Schmied BOHNERT aus
Kayl originalgetreu nach gebildet.